Dehnen verbessert die Flexibilität der Muskeln und kann das Wohlbefinden steigern. Wer regelmäßig dehnt, verbessert seine Beweglichkeit, reduziert Muskelspannungen, kann muskuläre Dysbalancen ausgleichen und Schmerzen durch Verspannungen vorbeugen. Zudem dient das Stretching dem Entspannen nach dem Training. Eine umfangreiche Übungssammlung mit Anleitungen finden Sie im Buch „Beweglichkeits-Training“ (#Anzeige). Um gute Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie regelmäßig dehnen. Starten Sie noch heute mit dem Training und steigern Sie Ihr körperliches Wohlbefinden.
Muskeltonus
Was ist der Muskeltonus?
Der Spannungszustand eines Muskels oder einer Muskelgruppe wird als Muskeltonus bezeichnet. Jeder Muskel verfügt über eine ihm eigene Grundspannung, die auch im Ruhezustand vorhanden ist und als Ruhetonus (Muskelgrundtonus) bezeichnet wird. Der Ruhetonus ermöglicht uns das aufrechte Sitzen und Stehen, ohne körperliche Anstrengung. Um den Grundspannung der Muskeln zu erhalten, benötigt der Körper viel Energie. Der Muskelgrundtonus ist Bestandteil des individuellen Grundumsatzes. Die isometrische Muskelkontraktion bei statischen Übungen als auch schnelle Bewegungen erhöhen den Muskeltonus und verbrauchen zusätzlich Energie in Form des Leistungsumsatzes.
Störungen im Muskeltonus
Auch bei einer Muskelverspannung liegt ein erhöhter Muskeltonus vor. Ist dieser permanent erhöht, sind die betroffenen Muskeln daueraktiv. In der Folge verlieren sie ihre Elastizität und verhärten. Man spricht von einer Muskelverkürzung, auch wenn es sich tatsächlich um eine verminderte Dehnfähigkeit des Muskels handelt. Mit der Muskelverhärtung nimmt gleichzeitig die Gleitfähigkeit und Flexibilität der Faszien (faseriges, kollagenes Gewebe) ab. Eingeschränkte Muskelbewegungen behindern den Flüssigkeitstransport in den Faszien. Dieser ist jedoch notwendig, um die Zellen mit Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig Abbauprodukte zu entsorgen. Sind die Muskeln verspannt und unelastisch, führt das wiederum zum Verkleben des Fasziengewebes. Es setzt sich ein Kreislauf in Gang, der das gesamte fein abgestimmte System aus Sinneswahrnehmung, Beweglichkeit und Kraftübertragung in Schieflage bringt.
Der daueraktive Muskel kann über seinen Gegenspieler nicht mehr entspannt werden. Wird dem durch ein angepasstes Training nicht entgegengewirkt, erschlafft der Antagonist. Ein muskuläres Ungleichgewicht entsteht somit immer dann, wenn ein Muskel übermäßig beansprucht und der Gegenspieler vernachlässigt wird.
Auch die Minderung der Grundspannung (muskuläre Hypotonie) ist eine Störung im Muskeltonus. Die Ursachen können vielfältig sein. Bei Erwachsenen kommt es häufig durch einen Schlaganfall zu einer muskulären Hypotonie.